Welpeninteressenten fragen oft nach der Kopfform.
Neulich hatte ich eine Dame, die wiederholt nachfragte ob der Fang, des einen Welpens, so klein bliebe, wie er zur Zeit wäre. Am liebsten hätte ich geantwortet:"Hoffentlich nicht!"
„Einfach nur Geschmacksache" ist die Kopfform des Chihuahuas nämlich nicht!
Wenige der "Chihuahua-Liebhaber" haben sich mit den gesundheitlichen Problemen des brachycepahlischen Hundetypes beschäftigt. (...auch ich habe es leider erst nach dem Kauf meines ersten Chihuahuas getan).Fakt ist: je kürzer der Fang umso problematischer sieht es mit der Gesundheit des jeweiligen Hundes aus.
Der ursprüngliche Chihuahua aus Mexiko besaß diese Extreme nicht. Leider wurde dieser ursprüngliche Hund, innerhalb einiger Jahrzehnte stark verändert. Das Apfelköpfige wurde auf extreme Weise hervorgehoben, ließ sich doch so, dass sog. Kindchenchema bedienen, dass, unabhängig vom Gesundheitsaspekt, viele zum Kauf, auch heute noch, veranlassen sollte oder soll....
Was aber hat es mit der Kurzköpfigkeit bzw. mit der Rundköpfigkeit auf sich?
In der Medizin werden diese runden Köpfe mit den verkürzten Schnauzen als brachycephales Syndrom* bezeichnet. Hierzu gehören im Wesentlichen die verschiedenen Bulldoggen, Möpse, Pekinesen, King Charles Spaniel, Shi Tsu, Malteser, Boxer aber auch der Chihuahua und der Yorkshire Terrier.
Nun mögen manche sagen, unser Mops, King Charles, oder ein Hund der anderen genannten Rassen, ist doch gesund (!) und mit längerem Fang (Schnauze) wäre es doch gar kein Mops, etc. .....mehr. Tja, es wäre aber auf jeden Fall ein gesünderer Hund oder es wäre einfach ein Mops, Chihuahua u.sw., der wieder etwas mehr Hund sein dürfte.
Fange ich einmal mit der runden, aufgewölbten Schädeldecke an. Der Knochen wird durch diese Form, gerade wenn es sich um einen sehr kleinen Hund handelt, stark bruchgefährdet, da er zum Einen einer gewissen Spannung unterliegt und zum Anderen durch die runde Ausdehnung von der Substanz dünner wird.
Das betrifft nicht nur den oberen Schädel sondern auch den unteren. Dadurch kann eine Zahnextraktion u.U. zu einer lebensbedrohlichen Angelegenheit werden, wenn, schlimmstenfalls, der Kieferknochen bricht. Apropo Zähne.....Wenn ein Hund kaum einen Fang besitzt, wo soll da noch ein vollständiges Gebiss Platz haben?
Vielen der o.g. Hunde fehlen daher die Prämolaren und oder auch die Schneidezähne sind nicht vollständig vorhanden.
Nasenlöcher, Nasenhöhlen, Tränenkanäle sind verengt und/oder nicht vollständig angelegt und wo sollen die Geruchszellen ihren Platz finden, wenn es keinen Platz in einer kaum vorhandenen Nase gibt?
Jeder Hundebsitzer weiss, dass der der Geruchssinn im Leben eines Hundes eine wichtige Rolle spielt. Mit den kurzen Nasen nehmen wir dem Hund auch noch ein wichtiges Orientierungs- und Kommunikationsmittel weg.
Häufig hört man, dass Chihuahuas in aufregenden oder anstrengenden Situationen schnorchelnde bzw. röchelnde Geräusche von sich geben. Hierfür hat sich der Begriff "Rückwärtsniesen" eingebürgert. Ein zu langes Gaumen-segel ist oft dafür verantwortlich. Es bleibt, gerade bei schnellerem Atmen, quasi im Kehldeckel hängen.
Oftmals werden für diese Atemgeräusche Erkältungskrankheiten oder Polypen diagnostiziert. Sollten diese Geräusche langfristig vorhanden sein bringen Röntgenaufnahme und Endoskopie Klarheit und es muss ggf. eine Operation erfolgen. Durch eine langfristige Atemnot kann können Herz und Lunge schwere Schäden davontragen.
...der Bericht geht demnächst weiter
* bitte auf diesen Link klicken und weiterlesen (mit freundlicher Genehmigung von Herrn Prof. Dr. Oechtering)